Ein Diabeteswarnhund kann vor einer Hypo- oder Hyperglykämie rechtzeitig warnen. Er hat gelernt Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu erkennen, anzuzeigen und seiner Ausbildung entsprechend zu agieren. Der ausgebildete Diabeteswarnhund unterstützt den Diabetiker dabei kritische Situationen zu vermeiden oder im Notfall Hilfe zu holen.  

Bis heute gibt es lediglich drei Möglichkeiten eine drohende Unterzuckerung zu erkennen: die Selbstwahrnehmung, den kontinuierlichen Glukosesensor und den Diabetikerwarnhund.

Ständiges Blutzuckermessen bestimmt den Alltag der Betroffenen und die Sorge um eine drohende Unterzuckerung beeinflusst häufig das gesamte Familienleben. Oft liegen Störungen bei der Selbstwahrnehmung einer Hypoglykämie vor, hier kann der ausgebildete Diabeteswarnhund eine große Stütze sein. Durch das frühzeitige Warnen durch den Hund, können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, bevor kritische Werte erreicht werden. Ist bereits ein Notfall eingetreten und der Betroffene nicht mehr handlungsfähig, kann der Hund Hilfe holen.

Vor Ausbildungsbeginn, findet ein ausführliches Vorgespräch mit Ihnen statt. Individuelle Ausbildungsinhalte, wie Anzeigeverhalten und gewünschte Hilfestellungen des Hundes werden erörtert. Aufgrund dieser Informationen kann dann Ihr persönliches Angebot erstellt werden. 

Die Ausbildung des Hundes wird dem jeweiligen Mensch-Hund-Team angepasst und findet in Form der Selbstausbildung statt. Das bedeutet,  Sie sind an der Ausbildung Ihres Diabeteswarnhundes maßgeblich  beteiligt und direkt von Anfang an eingebunden.

Trainiert wird im Einzeltraining nach individueller Terminvereinbarung bei Ihnen zuhause und unterwegs im Alltag. In den ersten Wochen finden Trainingseinheiten 1-2x wöchentlich, dann etwa 1x wöchentlich und gegen Ende in größeren Intervallen statt.

Ein Ausbildungsangebot in Form von Wochenendblockseminaren für Hundehalter die von weiterher anreisen ist in Planung.

Kernstück der Ausbildung bildet das Anzeigeverhalten. Soll der Hund bellen? Die Pfote auflegen? Soll er Sie anstupsen? Daneben werden einzelne Verhaltensweisen wie z.Bsp. das Bringen des Messgerätes oder das Drücken der Notruftaste antrainiert.

Ausbildungsdauer und Kosten

Wie lange eine Ausbildung zum Diabeteswarnhund dauert und was sie für einen finanziellen Aufwand mit sich bringt  kann schwer pauschal genannt werden, da viele Faktoren in Kombination eine Rolle spielen.

  • Alter und Ausbildungsstand des Hundes.  Welpe, Junghund oder ein schon in der Familie lebender Hund?
  • Assistenznehmer Kind oder Erwachsener?
  • Hat der Hundehalter Erfahrung im Training mit Hunden?
  • Wie ist das individuelle Lerntempo Mensch und Hund?
  • Welches Verhalten soll der Hund, wie und wo zeigen?
  • Wieviel Zeit kann selbst  ins Training mit dem Hund investiert werden?

 

Soll ein bereits vorhandener Familienhund mit gutem Grundgehorsam ausgebildet werden, können 9-12 Monate Training ausreichend sein. In diesem Fall spart dies viele Trainingseinheiten und die Ausbildungskosten reduzieren sich dadurch erheblich.

Soll allerdings ein Welpe einziehen und von Anfang an auf seine Aufgabe als Diabeteswarnhund vorbereitet werden, sollte meiner Erfahrung nach mit bis zu mindestens  24 Monaten gerechnet werden, um die jungen Hüpfer gerade in der Anfangszeit nicht zu überfordern.

Um nach Beendigung der Ausbildung des Hundes einen Assistenzhundeausweis zu erhalten und eine Kenndecke zu tragen, muss der Hund neben einem sicheren Hypo-Anzeigeverhalten auch einen festgelegten Standard im Gehorsam, in alltäglichen Situationen zeigen. Dies bedeutet für Sie, parallel zum Anzeigetraining den Grundgehorsam zu festigen und viele gemeinsame Trainingssituationen im Alltag zu realisieren.

Hintergrund: Da Assistenzhunden oft Zugang zu sonst hundefreien Bereichen und öffentlichen Einrichtungen gewährt wird, müssen diese Hunde sich auch einwandfrei zu benehmen wissen, um nicht negativ aufzufallen. Diesen Aspekt der Ausbildung zu berücksichtigen sollte für jeden Ausbilder von Assistenzhunden eine Selbstverständlichkeit sein, doch leider versäumen immer noch einige Ausbildungsbetriebe diesen Bereich in der Ausbildung eines Diabeteswarnhundes abzudecken. Aber wenn wir erreichen wollen, dass in naher Zukunft Assistenzhunde Akzeptanz und auch rechtliche Anerkennung in unserer Gesellschaft finden, müssen wir uns der Verantwortung bewusst sein die mit der Kennzeichnung eines Hundes als Assistenzhund einhergeht.

Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung in Theorie und Praxis. Nach bestandener Abschlussprüfung erhalten Sie Ihren Assistenzhunde-Teamausweis.

Sollten Sie weitere Fragen zur Ausbildung eines Diabeteswarnhundes haben, zögern Sie nicht mich zu kontaktieren.

 

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